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Über die Beziehung mit Baby und um welches Baby man sich noch kümmern muss.

 

"What is love but a constant struggle?
What's the heart but the pounding?
What are we when the tide is sinking?
[…]

What is love but a constant riddle?
What's the state that I long for?
What are we when the mountain's rising?

[...]

What is love but a constant lesson?"

 

(aus "What is love" von New Found Land - absolute Songempfehlung)

 

 

 

Aus 6 ½ Jahren Du und Ich wurde ein Wir. Ein Wir, dass 3 Personen beinhaltet. 3 Personen, die auf Gästelisten für Familiengeburtstage zusammen genannt werden. „A, B & C kommen auch“. C lieben wir so sehr. C ist die geliebte Mischung aus A & B. Und C zeigt uns, dass aber auch der Umgang mit so viel Liebe gelernt sein muss. Manchmal ist die Liebe zu C so groß, dass A und B sie zwischen sich suchen müssen, nicht weil sie weg ist, sondern weil sie im Alltag in kleinen Ecken sitzt. In kleinen Gesten, die man manchmal nicht wahrnimmt. In einer zubereiteten Tasse Kaffee, in einem aufgeschüttelten Kopfkissen, einer selbstgekochten Mahlzeit. Manchmal braucht es aber mehr. Einen Faustschlag der Romantik. Komplimente, tiefe Blicke, Umarmungen, Küsse, Händchen halten, Sex. Aber wann? Aber wo? Aber wie? Tage kommen, Tage gehen und mit ihnen unzählige Verpflichtungen.

 

Nichts legt eine Beziehung zwischen zwei Menschen mehr fest als ein Kind. Egal was wir tun, egal wohin wir gehen, dieses Band wird immer da sein. Es wird nie wieder so sein, dass kein genetisches Wunderwerk aus uns beiden existiert. Und das ist verdammt richtig so. Aber manchmal macht es Angst. Und das ist verdammt in Ordnung. Die Beziehung zu sich selbst und zu seinem Partner aufrecht zu erhalten, sich zwischen Wäsche, Fläschchen, unzähligen Ausgaben und Verausgabungen, Kleidung mit Babykotze und unrasierten 18-Tage-Bärten und -Beinen nicht aus den Augen zu verlieren, ist harte Arbeit. Sich abends auf dem Sofa nicht anzuschweigen, weiterhin seine Gefühle zu teilen, dem anderen seine Liebe zu zeigen, ist harte Arbeit. All das steht ganz oben auf der immer gefüllten To Do Liste, in der wir manchmal untergehen. Und am Ende sind es aber die wichtigsten Punkte darauf. Es dauert bis man das verstanden hat. Mit einem Baby, um das man sich sorgen muss, wird auch die Beziehung zu einem. Manchmal muss man die dreckigen Windeln der Vergangenheit wechseln, Fehler verzeihen. Man muss sie füttern und nähren, die Beziehung, mit Zuneigung und mit Aufmerksamkeit. Ihr darf nicht langweilig werden. Sie will gefördert werden, braucht regelmäßig frische Luft und Platz, um zu wachsen.

 

Und wenn man das versteht, findet man sich nach einem langen anstrengenden Tag voller Kinderabenteuer und einem nicht müde zu kriegenden Mäuserich mit einem Weinglas am Fenster wieder. Man spricht darüber, dass man sich schämt, weil man heute ein paar Mal ungeduldig geworden ist, dass es einem manchmal zu viel wird. „Ohja“, sagt der andere, „das kenne ich.“ Plötzlich spricht man über Evolution, über Gott und die Welt. Atmet zusammen durch, denkt an die Zukunft und daran, wie man future-baby mal nennen möchte, auch wenn es eigentlich noch nicht zur Debatte steht.

 

Ein Kind und eine Beziehung haben vieles gemeinsam. Vor allem aber, dass die Fürsorge für beides ein Leben lang bestehen bleibt. Die Art und Weise wird sich verändern, denn das Kind wird größer und die Beziehung wächst. Aber man wird nie aufhören, sich zu sorgen, Herzblut reinzustecken und das letzte Hemd zu geben. Das ist harte Arbeit. Und sie zahlt sich aus. Jeden verdammten Tag.

 

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